Hallo ihr Lieben. Viele von euch werden sich jetzt sicherlich über den Titel „Instagrams hässliche Seite“ wundern. Doch mir liegt es schon seit längerer Zeit auf dem Herzen etwas zu der unschönen Entwicklung meines eigentlich sehr gemochten Netzwerkes zu schreiben. Doch was genau finde ich eigentlich „hässlich“ an Instagram?
Nun ja, aufgrund zahlreicher Berichterstattungen in Print und TV ist es bekannt, dass man mit dem Bilder-Netzwerk Anerkennung und gutes Geld verdienen kann – nicht nur als Blogger oder Instagramer… Entscheidend ist hierfür vor allem die Anzahl der Follower, denn: Je größer die Reichweite, desto größer die Summen, die die Kooperationspartner bereit sind zu zahlen. Und genau das eröffnet für viele die Follower-Jagd, damit jeder seinen (möglichst großen) Teil vom Kuchen abbekommt. Dass dabei die Sache selbst – tolle Bilder und Eindrücke mit einer Community zu teilen und sich gegenseitig zu inspirieren – zur Nebensache wird und man inzwischen auch auf unfaire Mittel zurückgreift, ist aus meiner Sicht wirklich traurig. Wo soll das denn hinführen? Und wo bleibt da der Spaß? Und so traurig wie das Ganze auch ist, so easy nachvollziehbar ist es – zum Glück (dazu aber später)…
Fake-Follower kaufen
Das ungeschriebene „Blogger-Relations-Gesetz“, wonach die Anzahl der Follower die Bekanntheit bestimmt, fordert viele Instagramer enorm heraus. Es erzeugt Druck. Nur wer angesagt oder bekannt ist, wird zu Events eingeladen und darf große Kampagnen machen. Der Startschuss für den Konkurrenzkampf ist damit gefallen. Und genau das machen sich einige „clevere Instagram-Agenturen“ zu Nutze, indem Sie Fake-Profile auf Instagram erstellen und diese an „bedürftige“ Instagramer verkaufen – d.h. diese Profile werden nur erstellt, um anderen Profilen zu folgen. Natürlich sind diese Profile laut der Agenturen immer „vollkommen real“ – klar. Ich spreche aus eigener Erfahrung, da ich selbst auch viele Anfragen solcher Agenturen bekomme „1.000 Follower innerhalb von 24 Stunden für nur 30 Dollar“ – klingt doch verlockend, oder? Ja, natürlich! Bei dem Konkurrenzdenken in der heutigen Zeit, sind 30 Dollar doch gut investiert. So lassen sich einfach die Followerzahlen in Höhe treiben. Aber das kann es doch nicht sein! Dann hat bald derjenige die meisten Follower, der das meiste Geld auf den Tisch legt. NEIN DANKE, mit mir nicht!!! Ich bleibe gern echt und ehrlich und hoffe auf ebenso echte und ehrliche Follower und freue mich deshalb auch jetzt noch über jeden Follower, der durch ehrliche „Arbeit“ dazu kommt 🙂 Zudem möchte ich mir ja nicht selbst in die Tasche lügen. Kann man da beruhigt ins Bett gehen uns sich selbst im Spiegel anschauen? Und bei Kooperationsanfragen fühlt man sich dann wohl bei einer unehrlichen Anzahl von Followern? Hier mal ein Extrem-Besipiel – 50k Follower über Nacht…
Folgen – neue Follower bekommen – wieder entfolgen
Die kostengünstigere aber aus meiner Sicht ebenso unfaire Variante ist die, nennen wir sie mal „Follow-Unfollow-Methode“. Auch das lässt sich über Statisken einfach nachvollziehen. Das Prinzip ist simpel: Instagramer folgen anderen Instagramern, um deren Aufmerksamkeit in Form eines „Follows“ zu bekommen und entfolgen Ihnen anschließend wieder – sie sind also nur Mittel zum Zweck. Mit dieser aufwendigen Methode treiben inzwischen sehr sehr viele Instagramer ihre Zahlen künstlich in die Höhe. Sorry, aber kann man das nicht einfach dem Zufall überlassen und mit einem guten inspirierenden Feed überzeugen? Will man sich seinen „Erfolg“ auf dieser Art wirklich erzwingen? Ich bin so enttäuscht über die Gedankengänge vieler und den Zwang Follower haben zu wollen! Wir definieren uns doch nicht über Zahlen. Es zählt doch viel mehr wer wir sind und was mir machen. Zum einen fehlt mir dazu echt die Zeit und zum anderen fahre ich auch ohne diese „schrägen Methoden“ ganz gut. Auch hier wieder ein Beispiel mit ein paar heftigen Follow-Unfollow Ups-and-Downs…
„Das Internet vergisst nichts!“
Kommen wir jetzt aber zum Guten an der ganzen „Fake-Odyssey“. Instagram stellt, wie alle anderen Social Networks auch, Statistiken zur Verfügung, die von diversen Programmierern oder Plattformen genutzt werden, um uns zu zeigen wie sich unsere Zahlen entwickeln (wie ihr in den Screenshots sehen könnt). Aufgrund von bisherigen Zusammenarbeiten und Kontakten zu Agenturen weiß ich aber zum Glück, dass die guten Agenturen, Kooperationspartner und Brands auf eben solche Statistiken zurückgreifen, um sicherzustellen, ob sie es mit einem „echten Instagramer“ oder einem „Faker“ zu tun haben. Schließlich wollen sie ja, dass die Reichweite möglichst viele echte Menschen abdeckt.
Aber es soll bei der ganzen Sache nicht nur um die Agenturen und das Geldverdienen gehen, sondern natürlich auch um EUCH. Bitte liebe Instagram-Fans und Follower, lasst euch nicht von Zahlen oder Followern blenden oder gar die Laune an Instagram verderben, sondern folgt einfach den Leuten, die Ihr toll findet, die Euch inspirieren oder mit denen ihr etwas verbindet… Denn wir alle wollen in ein paar Jahren immer noch mit Spaß und Freude auf Instagram surfen! 🙂
#betruetoyourself
Ich hoffe, dass ich dem ein oder anderen Leser und evtl. auch ein paar Agenturen mit meinem etwas ungewöhnlichen Post auf veroniquesophie.com die Augen öffnen konnte. Möglicherweise fühlt sich ja sogar auch jemand angesprochen, ist sich dessen nicht bewusst und überdenkt seine „Strategie“ einfach nochmal. Natürlich spreche ich hier über meine Bloggerkolleginnen. Aber es zwingt sie niemand mit unfairen Mitteln zu arbeiten. Letztendlich bin nicht ich die „Böse“, weil ich über dieses Thema spreche, sondern diejenigen, die das überhaupt anfangen. Sie denken doch schließlich auch nicht darüber nach was das für Auswirkungen haben kann.
Jetzt seid ihr gefragt: Wie findet ihr das Ganze? Ist euch soetwas evtl. auch selbst schon aufgefallen? Ich freue mich von euch zu lesen.
10 comments
Die Ingo-App
Sehr schön geschrieben.
Ich hinterlasse mal meine Gedanken dazu.
Wenn ich mich an die Anfänge des Internet’s entsinne, hieß es: „Die Informationen sollen für alle frei zugänglich sein.“ So zumindest der Grundgedanke. Je mehr die Leute bereit sind, Geld in diese Art der Unterhaltung zu stecken, um so weniger sind die sozialen Netzweke noch frei.
Als ehemaliger Betreiber einer Mailbox (der Vorläufer des Internet’s), kann ich bestätigen, dass es immense Kosten gibt, die man auf Dauer nicht alleine tragen kann. Daher braucht man Sponsoren. Viele diese Sponsoren in der heutigen Zeit wollen aber nur noch verkaufen. Das heißt, je mehr Follower ich habe, um so größere Sponsoren bekomme ich. Cool! Mit einem Mal stelle ich fest, ich kann mit den Followern Geld verdienen. Ich brauche also mehr von Denen. Diese bekomme ich dann über diese Fakeprofile, andere Follower werden aufmerksam und nach dem sich diese Fakes wieder verabschiedet haben, bleiben doch der eine oder andere hängen. Mit denen kann ich nun Geld verdienen.
Die Frage stellt sich nach unabhängigen Sponsoren, solche die es aus reiner Überzeugung machen. Davon gibt es allerdings recht wenige.
In jeder Social Plattform wird Werbung mitgeliefert, darüber wird Geld verdient.
Ich bin der Meinung, wenn sich die Macher dieser Plattformen einig sind, dann würden sie eine geneinsame Plattform entwickeln und Werbung draußen lassen. Allerdings werden Sponsoren benötigt, die es Just For Fun machen.
Solange das nicht in dieser Form gemacht wird, wird es immer Agenturen geben, die für viel Geld Fakes verkaufen.
Jessi
Ein schöner & ehrlicher Post! Eine Frage hätte ich allerdings, wie kann man diese Statistiken einsehen?
Ich stehe noch ganz am Anfang und beginne gerade erst mit dem bloggen, kenne mich in der ganzen Materie noch nicht aus und es ist eben doch so, das Zahlen viel erklären können 🙂
Über bloglovin habe ich dich gefunden & mir gefälltes sehr gut bei dir 🙂
Ganz viele Grüße, Jessi
veroniquesophie
Hey Jessi, vielen Dank für deinen lieben Kommentar und cool, dass du mich über bloglovin gefunden hast… Es gibt viele verschiedene Websites, auf denen man Statistiken über seinen Instagram-Account einsehen kann. Google es am besten mal 🙂
Liebst,
veronique sophie
Anja
Ein sehr schöner Beitrag.
Mir selbst ist das mit dem folgen und entfolgen schon selbst aufgefallen. Da schaut man auf sein Handy und freut sich darüber einen neuen Follower zu haben und dann schaut man auf sein Profil und es hat sich rein garnichts getan. Das folgen/entfolgen passiert da schon in Sekundenbruchteil. Ich finde es traurig und sehr schade sich so die Aufmerksamkeit zu erhaschen.
Liebe Grüße und schöne Ostertage
Anja
Marie
Ein sehr gut geschriebener Beitrag. Ich selbst habe auch schon einen Beitrag zu diesem Thema geschrieben und teile deine Meinung. Ich finde es schade, dass demnächst nur noch die mit den meisten Follower und Likes an die Spitze kommen und es eigentlich gar keine Chance mehr für kleinere, ehrliche Blogger gibt. Mit meinen 3k Follower auf Instagram denke ich werde ich wohl schnell untergehen. Das Prinzip Follow-Unfollow regt mich schon seit einer ganzen Weile auf. Man denkt den Leuten gefallen deine Bilder und in der nächsten Sekunden haben sich dich wieder unfollowed. Wenn man jemanden bei Instagram folgt, dann doch bitte nur aufgrund der guten Bilder. Mein Standbein ist nun mein Blog. Mit Instagram wird dasselbe passieren wie mit Facebook.
Trotz allem wünsche ich dir noch einen schönen Tag.
Liebste Grüße
Marie
http://www.whatiwearinlondon.com
Marina
Ich finde es toll, dass du ehrlich darüber sprichst!
Leider ist es heutzutage so.. Bleib dir selber treu, denn die ehrlichen & authentische Menschen haben wenigstens die ,,realen Follower“ & den wahren Respekt verdient! Nur das Geld alleine macht dann auch nicht glücklich.. 🙂
SeebyArmine
Ein wunderbarer Post liebes !
Du hast den Nagel auf dem Kopf getroffen !
Liebste Grüße
Armine
Julienne
Sehr guter Post!Endlich traut sich mal jemand das Thema anzusprechen! Gebe dir vollkommen Recht, es ist echt schade, dass so viele die Methode Follow/ Unfollow verwenden, man sollte seine Zeit sinnvoller nutzen! Dein Feed und dein Blog gefallen mir super! Weiter so! Julienne
Jennifer Casimiro
Veronique – DANKE, DASS DU DIE WAHRHEIT SPRICHST…!
Aber leider ist echt so: wir sind (fast) nur noch eine Zahl. Leider.
Drück dich :*
Bettina
Aus der Sicht eines realen Followers sind Blogger keine Zahlen, sondern wunderbare Menschen, die andere inspirieren. Aber die Marken und Agenturen, die ihre Produkte an den Mann bringen wollen, achten nur auf Zahlen, um den größtmöglichen Erfolg zu generieren. Das ist das Traurige, wenn es ums Business geht. Ich finde es gut, dass du dieses Thema ansprichst. Ich selber habe auch schon ein paar Follower gekauft, aber das macht einen nur kurzzeitig glücklich. Viel wichtiger sind mir mittlerweile echte und aktive Follower, auch wenn es seine Zeit braucht, um diese zu bekommen.